Wieder mal ein Firmenausflug wo es weiter weg ging, diesmal in die schönen Niederlande. Eine flache Geschichte. Ein Leben wo die höchste Erhebung der Deich oder die nächste Brücke ist. Somit eigentlich kein Wunder wenn Radfahren dort so populär ist – auch ohne Gangschaltung oder Elektroantrieb.
Als Besucher sind die Fahrradmassen etwas gewöhnungsbedürftig, da diese immer Vorrang haben, auch den Fußgängern gegenüber. Oder sie nehmen sich den Vorrang. Unfälle dürften trotzdem eher selten sein, etwas hat mich dass an die Mopeds in Neapel erinnert. Die Popularität des Fahrrads wird natürlich auch durch die immensen Parkgebühren (€ 7,– pro Stunde) sowie den Parkplatzmangel gefördert.
Amsterdam selbst ist ein nettes Städtchen. Die Navigation ist durch die vielen Grachten etwas behindert, aber man findet sich schnell zurecht wenn man sich erst mal an die ringförmige Anordnung gewöhnt hat. Die Häuser sind süß und schmal, es herrscht traditionell Platzmangel, die Bevölkerung ist sehr freundlich. Wohnraum ist natürlich entsprechend teuer in einem Land wo jeder Boden erst mal trocken gelegt werden muss, und jedes Fundament aus Pfeilern besteht.
Kulinarisch ist alles vertreten was auf Gottes Erdboden existiert, somit ist Abwechslung nur eine Frage der Entscheidungsfreudigkeit. Von den einheimischen Spezialitäten sind natürlich die frischen Matjes-Brötchen (ein Muss für Fischliebhaber) und die Käse erwähnenswert. Es ist zwar alles irgendwie Gouda, aber die Varianten sind köstlich. Und da die Rinder über das Gras schon etwas Meersalz aufnehmen (die Weiden sind trockengelegter Meeresgrund, und etwas Salz kommt mit dem Grundwasser imme mit) ergibt sich schon in der Basis eine eigene Geschmacksnote die anderswo fehlt.
Kunst hat natürlich auch einen hohen Stellenwert, die Museen sind erstklassig aufgebaut und ermöglichen z.B. einen direkten Vergleich der Künstler mit ihren Zeitgenossen und modernen Malern, wobei beim direkten Vergleich Van Gogh:David Hockney letzterer stark verblasst. Aber gerade diese Vergleich macht den Reiz aus. Dafür ist mein Lieblingsbild im Van Gogh Museum jetzt – nicht von Van Gogh….. Charles Francois Daubigny – Oktober.
Da fahr ich gern mal wieder hin.