We have only just begun…
Mit der Idee geh ich jetzt schon einige Zeit schwanger. Eine große tönerne Feuerschale, rechteckig, lang genug das man auch ein langes Holzscheit drüberlegen kann, die Wände hochgezogen damit man auch ein Gitter zum grillen/kochen drüberlegen kann, viele kleine Löcher an der Seite damit die Luftzufuhr – und damit eine halbwegs raucharme Verbrennung gewährleistet ist. Und ein größeres Loch in der Mitte.
Damit das Ding zur eierlegenden Wollmilchsau wird und man mit an das Loch angeschlossene Blasbälge wie in einer Lehmesse auch damit schmieden kann.
So sah der erste Entwurf aus:
Dann hab ich bei allen Mittelalterfesten letztes Jahr jeden befragt der sich mit Keramik beschäftigt, hab mir alle guten Tipps geholt – tja, und jetzt ist es Zeit das ich mal anfange damit, sonst wird nie was aus der Idee. Und es bleibt ein Experiment, den niemand konnte mir sicher sagen
– ob das Ding mir beim brennen in tausend Stücke springen wird – das hängt primär von mir und vom Ton ab
– ob es dann ein normales befeuern aushalten wird, da die Hitze in der Mitte immer höher sein wird als an den Ecken
– was passieren wird wenn ich wirklich mal Gas gebe und versuche damit zu schmieden. Wenns gut geht kommt es in der Mitte zu leichten Abschmelzungen, weil die maximale Temperatur des Tons überschritten wird. Puffff- und Brösel sind aber auch hier drin.
Darum werde ich auch gleich mehrere Schalen herstellen. Eine davon werde ich “professionell” brennen lassen, Nummer 2 und 3 in unterschiedlichen Dimensionen machen und es mit einem Grubenbrand probieren.
Erster Schritt dafür: hab einige alte Paletten zerlegt und heute eine Gestell gezimmert in dem ich die Schalen aufbauen kann. Mit Hilfe dieser Formen werd ich nach dem trocknen die Dinger auch transportieren (jetzt hab ich mal eine gebaut, mal sehen wie es überhaupt mit dem trocknen läuft).
Hier die ersten Bilder, jetzt brauch ich dann mal ein freies Woende um mit dem Aufbau zu beginnen.
Und so sieht Tag Eins aus:
In den letzten beiden Tagen bin ich schön weiter gekommen, trotz leichter Hindernisse. Die Schale an sich ist fertig aufgebaut, muss jetzt ganz langsam trocknen, und die Verzierung und Löcher zur Belüftung/für die Blasbälge fehlen noch – die will ich aber erst reinbohren wenn das Ding weitgehend trocken ist.
Update: die Verzierungen sind – wie auf den letzten beiden Photos zu sehen – auch schon fertig. Nur noch langsam trocknen….
Nächstes Update (2012-02-05): die Schale trocknet brav ohne Probleme. Und wird, wie man sieht – kleiner. Die Löcher, die später für die Luftzufuhr beim feuern dienen sollen hab ich auch gebohrt. Leicht schräg nach oben, damit die Asche nicht rausfliegt.
Update 2012-02-08
Schock: War gestern beim Neuber weil ich mit der nächsten Schale anfangen will, und die soll – um die Temperaturresistenz zu erhöhen – als Beimengung Aluminiumoxid enthalten. Das Zeug ist aber wirklich teuer. Während Ton ja nicht wirklich viel kostet – Al2O3 kommt auf stolze €67,– für ein halbes Kilo. Und das für einen Versuch mit ungewissen Ausgang…naja, hoffe das klappt, die Schale werde ich dann aber auch professionell brennen lassen um zumindest die Chance zu erhöhen das beim brennen nichts schiefgeht. Außerdem brauch ich da Temperaturen die ich mit einem Erdbrand nicht erreichen werde, nämlich zwischen 1000° und 1500°….
Update 2012-05-09
Jetzt hab ich ganz vergessen: hier fehlt noch die Galerie von Ostern – mit den Bildern vom Misserfolg: zuviele Lufteinschlüsse, durch den Wind zu schnell mit der direkten Flamme an die Schale….
Die Fraktion die meinte das müsste in Aufbau- statt Plattentechnik erstellt werden hat leider Recht behalten….