Weben

Spinnen, zwirnen, weben, flechten…

Handgefärbte Wolle, mein Schiffchen und die Brettchen

Gleich zu Anfang: “richtiges” Weben hab ich noch nicht betrieben, und spinnen und zwirnen muss ich auch erst lernen. Was ich bisher ausprobiert habe ist die Herstellung von Nestelbändern mit der sog. Fingerloop-Technik sowie das Brettchenweben, letzteres in der Bockschen Werkstatt.

Update: Spinnen und zwirnen hat sich inzwischen erledigt, zumindest mit der Handspindel kann ich es jetzt.

Material

Dazu gleich eine einfache Regel vorweg: Baumwolle ist vielleicht nicht sehr authentisch, aber sie verfilzt nicht so leicht. Wolle – ich hol mir meine von Wollhandwerk, die bieten selbstgefärbte aus Österreich an – ist zwar eher zeitgemäß, filzt aber beim Brettchenweben fürchterlich. Für den nächsten Versuch hab ich mir schon ausgemacht das wir eine stärker gezwirnte Variante probieren was den Effekt hoffentlich etwas reduziert. Bei Wolle muss man außerdem sehr auf die Spannung achten – Wolle reißt auch leichter. Etwas Abhilfe schafft die Verwendung einer sog. Schlichte – ich verwende Wäschestärke – mit der sich das Verfilzen etwas reduzieren lässt.

Etwas muss man natürlich auch noch beachten: je dicker die Fäden desto breiter und gröber wird die Webarbeit. Und der Widerstand. Die feinsten Arbeiten sind mit Seidenfäden möglich wo man selbst auf sehr schmalen Bändern schöne Arbeiten zustande bringt.

Nestelbänder = Kordeln

Fingerloop in Action

Habt Ihr schon mal eure Schuhbänder genauer betrachtet? Ob rund oder flach, auch diese setzen sich aus mehreren Fäden zusammen. Von Hand lässt sich das mit der Fingerloop-Technik herstellen. Dabei werden gleichlange Faden-Schlaufen, je nach geplanter Stärke 5 oder 7 (mehr geht auch, aber dann braucht man auch mehr Hände) auf die Finger gespannt. Man fasst immer den untersten Faden und zieht ihn durch alle oder nur bestimmte Schlaufen (je nachdem ob wir ein rundes oder flaches Band wollen) der anderen Hand durch. Dann spannt man durch auseinanderziehen der Hände diese Verflechtung und lässt die Fäden anschließend von Finger zu Finger weiterrücken. Mit der Zeit bekommt man einen schönen Rythmus, dann geht es relativ flott. Nur die Länge der Bänder ist – wenn man alleine arbeitet – durch die Armspanne beschränkt weil man bei zu langen Fäden die Verflechtung nicht festziehen kann. Die Folge ist dann ein Band das an einem Ende ganz locker ist. Abhilfe schafft hier nur ein Partner der immer beim Auseinanderbreiten der Arme die Verflechtung festzieht. Verwirrend? Vielleicht erklärt es die Animation besser. Ergebnis ist jedenfalls eine stabile Kordel die sich vielfältig verwenden lässt.

Brettchenweben

Doubleface Brettchenweben
Ergebnis der Brettchenwebkurses von untern nach oben

Die Technik des Brettchenwebens gibt es bereits seit ewigen Zeiten. Schon bei den Kleidern der Pharaonen gibt es Borten die möglicherweise so entstanden sind. Wer zur Geschichte mehr lesen will sei auf den Artikel von Renata Bock bei Huscarl verwiesen.
Ist meiner Ansicht nach der kleine Bruder des großen Webens. Schon weil die Technik insofern gleich ist das über die Brettchen immer neue “Fächer” aufgetan werden durch die man das Schiffchen mit dem Schussfaden schiebt. Eine nicht unbedingt einfache Anleitung und viele Muster findet man auf Flinkhand.de, die Seite sowie das Forum ist auch sonst allen Web-Interessierten ans Herz zu legen.
Wer hier nicht durchblickt: es gibt auch Kurse.

Während beim Weben primär die Erzeugung einer Stofffläche im Vordergrund steht erzeugt man mit den Brettchen wunderschöne Muster und Borten, die sich bestens zur Verzierung von Mänteln und Tuniken eignen. Dabei entscheidet auch die Technik darüber wie fein sich die Muster ausführen lassen. Hier erstmal ein paar Bilder von meinen ersten Versuchen in der Bock’schen Werkstatt, sowie meine ersten eigenständigen Gehversuche (noch nicht übermäßig erfolgreich, aber man wächst mit der Aufgabe).

Inzwischen ist viel Zeit ins Land gezoben, und ich habe auch schon einige Bänder mehr gewebt, bis hin zu Borten nach historischen Funden. Ein kleiner Überblick: 

 Makramee

Griffdetail Wanderstab: Leder Makramee

Makramee ist keine Webtechnik, hier erstellt man Muster durch verknoten der Fäden. Mit der nötigen Geduld (die setze ich bei allen diesen Techniken voraus) kann man damit auch flächig arbeiten. Ich hab es schon lange nicht mehr gemacht und die meisten Knoten-Variationen wieder vergessen, aber den Grundknoten verwende ich noch immer: und zwar auseinandergezogen für die Griffflächen meiner Wanderstöcke. Muss mich irgendwann mal hinsetzen und da wieder meine Kenntnisse auffrischen.

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